Seiner Abstammung nach Phoiniker
(lat. Phönizier), wurde Thales von Milet um 624 v.Chr. in Milet (Kleinasien)
geboren und starb dort um 546 v.Chr. Er gilt als der erste griechische
Philosoph und war einer der sieben Weisen.
Außer seiner mathematischen Erkenntnisse (Thaleskreis
etc.) sind von ihm folgende Erzählungen überliefert. Er sagte den Ionern
die totale Sonnenfinsternis von 585 v.Chr. vorher, obwohl das mit den
damals zur Verfügung stehenden Mitteln eigentlich noch gar nicht möglich
war. Aufgrund dieser Sonnenfinsternis schlossen Lyder und Meder an diesem
Tag Frieden. Damit bewies er seine zu damaliger Zeit astronomische Überlegenheit.
Als man ihm wegen seiner Armut den Vorwurf machte, dass
seine Philosophie zu nichts tauge, beschloss er, das Gegenteil
zu beweisen: Er sah aufgrund seiner astrologischen Kenntnisse voraus,
dass die Olivenernte im folgenden Jahr äußerst günstig verlaufen würde
und mietete deshalb mit dem wenigen Geld, das ihm zur Verfügung stand,
im Voraus einige Ölpressen in Milet und Chios. Weil nun im darauffolgenden
Jahr die Ernte so reich war, dass gleichzeitig viele Pressen benötigt
wurden, konnte er für das Weitervermieten der Pressen "astronomische"
Preise erzielen. Damit zeigte er, dass man mit der Philosophie leicht
reich werden kann, wenn man nur will, dies aber nicht das Ziel der Philosophen
ist.
Er schaffte auch das Heer des Kroisos über den Halys,
indem er ihn umlenken ließ.
Er glaubte, Alles sei voll von Göttern und habe
Teil an der Psyche (gr. Seele), was er auch aus dem Magnetstein und
dem Bernstein folgerte. Alle Dinge bewegen sich und seien im Fluss, weil
sie mit der Natur des ersten Urhebers ihres Werdens übereinstimmten. Das,
was weder Ursprung noch Ende habe, sei Gott. |