Die Sonne im 1. Quadranten (1. bis 3. Haus): Trieb
Man nennt ihn auch den Triebquadranten: Ich-Beharrung,
Erbanlagen, Konstitution sind die Stichworte.
Dieser Quadrant markiert den Teil in uns, den wir kaum kennen, weil er
unter dem Horizont liegt. Dennoch hat er mit dem links liegenden Ich
zu tun. Im Einfluss dieses Quadranten beobachtet man, lernt sich zu erhalten
und das Leben zu meistern. Das Leben läuft auf seiner dinghaften
Stufe an, ganz auf sich selbst bezogen und defensiv. Die Welt besteht
nur aus uns und den umgebenden Objekten. Kurzum: Es sind die Triebfunktionen,
die hier das Ich bestimmen. Unter Einfluss dieses Sonnenstands versuchen
wir oft, uns in bestimmter Weise zu verhalten, und stellen dann verblüfft
fest, dass wir schon reagiert haben, bevor uns die Situation überhaupt
bewusst geworden ist. Man erkennt immer erst nach der Tat, was geschehen
ist, und lernt erstaus Erfahrung. In diesem Sonnenquadranten ist es sehr
wahrscheinlich, dass uns unsere Mitmenschen Egoismus vorwerfen.
Die Sonne im 2. Quadranten (4. bis 6. Haus): Instinkt
Der so genannte Instinktquadrant, bezeichnet durch:
Umweltbeherrschung, Aktionsmechanismen, Konditionierung.
Es ist der unbewusste Teil, der sich auf das Du und
das Kleinkollektiv hin orientiert. Hier zeichnet sich die Konditionierung
ab, anhand derer wir dann als Erwachsene reagieren. Hier finden sich die
Erziehungs- und Umwelteinflüsse, die uns prägen. Aus diesen
Erlebnissen und Erfahrungen entwickeln sich Sympathien oder Antipathien,
die sich mit der Zeit zu schablonenhaften Verhaltensweisen verdichten.
Das Leben wird in diesem Quadranten als eine Welt der Subjekte erlebt.
Wir handeln und reagieren unbewusst und lernen durch die hautnahe Berührung
mit dem rechts liegenden Du. Das Bedürfnis nach Kontakt ist stark
ausgeprägt, das Interesse an der Umwelt hellwach, aber eher sensorisch
gesteuert. Hier kann der Instinktapparat mit den dazu gehörenden
Reflexmechanismen auf die subtilsten Feinheiten reagieren, ohne dass wir
davon etwas merken. Dabei kann man sich aber auch in seinem Tun verlieren,
bis man schließlich alles nur noch an der Leistung misst. Sein Selbstbewusstsein
(Sonne) nimmt am Du wahr. Überbetonung in diesem Quadranten zeigt sich
als große Aggression.
Die Sonne im 3. Quadranten (7. bis 9. Haus): Denken
Dieser Quadrant umfasst Dinge wie Umwelt-Erkenntnis,
Lebenseinstellung, bewusste Anpassung.
Hier beginnt der Aufstieg ins Bewusste. Das Du
wird hier bewusst wahrgenommen. Dies erfordert eine Anpassung ans Du und
zwingt zur Auseinandersetzung. Man ist aufeinander angewiesen, man sucht
nach Formen des Zusammenlebens, nach Wertmaßstäben im Kontakt. Hier
sind die Themen wie Partnerschaftsverträge, Schutz und Treueverhältnisse
zentral. Hier zeigt sich auch, was wir selbst zu tun versuchen und inwieweit
wir fähig sind, unserer Umwelt gerecht zu werden. Es ist der Bereich
des Erkennens objektiver Gesetze und geformter Denksysteme. Man will sich
in der Gesellschaft einen Platz erobern. Das Selbstbewusstsein ist ausgeprägter,
so dass man Kraft seiner Persönlichkeit Beziehungen und Kontakte
zur Umwelt schaffen und beherrschen kann. So lernen wir, uns inmitten
der Gesellschaft unseren Platz zu sichern. Das Bewusstsein kehrt sich
also nach außen.
Die Sonne im 4. Quadranten (10. bis 12. Haus): Sein
Ich-Wahrnehmung, Selbstverwirklichung, bewusste Ich-Gestaltung
machen diesen Quadranten aus.
Hier geht es um dem Seins-Quadranten, um das Bewusstsein
an sich, die bewusste Selbstwahrnehmung also. Hier wissen wir, was wir
sind, wer wir sind, und wo wir stehen. Es geht um das selbstgeformte Ich,
das bewusst Gewordene, um das, was wir im Leben herausgearbeitet
haben. Das eigene Selbst kann unmittelbar erfahren werden, wir können
es in unserem Bewusstsein als bekannte Größe betrachten und auch
als Wertmaßstab an die Welt anlegen. Man reagiert nicht instinktiv und
triebhaft auf die Dinge, sondern nimmt alles, was auf einen zukommt, bewusst
wahr und bringt es mit sich in Verbindung. Dabei ist der Maßstab ist nicht
das Du, sondern das Ich. Unsere Fähigkeit zur Abstraktion und zum
theoretischen Erkennen ist gut ausgeprägt in diesem Quadranten. Das
Bewusstsein richtet sich also nach innen. Man ist folglich mehr an seinen
geistigen Fähigkeiten als an der Welt interessiert. Man lässt
nur Menschen an sich heran, denen man Vertrauen schenken kann und die
einem von Fall zu Fall nützlich sind. Oft führt diese Sonnenstellung
zum berühmten „elfenbeinernen Turm“, in dem der Mensch in seinem
Denken den direkten Kontakt zur Welt verliert.
In der Vollversion
und im Basishoroskop können
Sie die Position der Sonne in den Häusern ersehen. Dieser Artikel
bezieht sich jedoch nicht auf die Position der Sonne in der indischen
Lebens- Vorhersage, die den siderischen Tierkreis benutzt!
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